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HASAG – Hugo Schneider AG

Titel des Objekts: HASAG – Hugo Schneider Aktiengesellschaft

Adresse: 04318 Leipzig, Permoserstraße 15

Stadtteil: Anger-Crottendorf / Paunsdorf

Industriezweig/Branche/Kategorie: Lampenbau, später Munitionsproduktion

Kurzcharakteristik: Lampen- und Metallwarenfabrik

Datierung: am Standort von 1897 bis 1945

Objektgröße: ca. 25 ha

Denkmalstatus: Obj.-Dok.-Nr. 09292457

Ursprüngliche Nutzung: Lampen- und Metallwarenfabrik

Spitzname in der Bevölkerung: Lampen-Schneider

Heutige Nutzung: Standort des Umweltforschungszentrums und anderer Firmen

Bau- und Firmengeschichte:

Der kaufmännische Angestellte Hugo Schneider (geb. 1836 in Siegroth, Schlesien) beteiligte sich 1863 in Reudnitz bei Leipzig am Unternehmen des Klempnermeisters Ernst Häckel. 1871 ging das Unternehmen in den alleinigen Besitz von Hugo Schneider über. Zu dieser Zeit wurden bereits 60 Personen beschäftigt und man versuchte die produzierten Petroleumlampen auch im Ausland abzusetzen. Am 01.06.1888, im Alter von 52 Jahren, starb der Firmengründer Hugo Schneider. Die Unternehmensleitung übernahm sein Sohn Johannes Schneider-Dörfel. Er setzte bis 1891 die Spezialisierung der Firma fort. Die Fertigung kompletter Lampen wurde zugunsten der Produktion von Petroleumbrennern aufgegeben und das Unternehmen entwickelte sich zum weltweit bedeutendsten Produzenten. Die mit zwei Dampfmaschinen ausgerüstete Fabrik verarbeitete monatlich mehr Messingblech als jede andere deutsche Firma. Aus diesem Grunde beschloss die Firmenleitung ein eigenes Messingwalzwerk zu errichten. Hierzu erwarb man 1897 ein Grundstück in Paunsdorf bei Leipzig.

1899 erfolgte unter Mitwirkung der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt (ADCA), der Darmstädter Bank und der Privatbank George Meyer die Firmenumwandlung in die Hugo Schneider Aktiengesellschaft (HASAG). Die Söhne Hugo Schneider’s blieben bis zu ihrem Tod als Direktoren tätig, danach hatten die Banken die Kontrolle über das Unternehmen. Bankier Meyer übernahm einen Sitz im Aufsichtsrat und Kommerzienrat Thieme von der ADCA wurde Vorsitzender dieses Gremiums. Am Paunsdorfer Standort entstand zur Herstellung von Petroleumbrennern ein neues Werk. Das Unternehmen beschäftigte ungefähr 1200 Arbeiter. Ab 1902 begann man unter Nutzung eines schwedischen Patents mit der Produktion von Petroleum-Starklicht-Lampen mit einer Leistung von 200 bis 3000 Lux, ab 1904 errichtete man eine Fertigungslinie zur Herstellung von Autolampen.

1932 wurde der spätere SS-Sturmbannführer Paul Budin Generaldirektor der HASAG und SA-Sturmbannführer Georg Mumme sein Stellvertreter, der Wehrwirtschaftsführer Wilhelm Renner wurde Sozialdirektor. Ab 1939 produzierte die HASAG ausschließlich für die Wehrmacht, unter anderem Gewehrpatronen, Granaten und Bordmunition.

Ende 1942 entwickelte Dr. Langweiler in Leipzig die erste Panzerfaust. Ziel war eine einfach bedienbare Abschussvorrichtung für den Hohlladungskopf. Das Projekt erhielt den Namen „Gretchen“ und war für eine Kampfentfernung von 30 Metern ausgelegt. Die Panzerfaust war sehr kompakt und leistungsfähig konstruiert. Zur Steigerung der Einsatzreichweite wurde die Waffe weiter verbessert. Nun konnten Panzer auf eine Entfernung bis 60 Meter, 100 Meter und am Schluss bis 150 Meter bekämpft werden. Die Stückzahl der produzierten Panzerfäuste belief sich auf weit über sechs Millionen.

Die HASAG hatte in Deutschland Zweigwerke in Altenburg, Berlin, Borsdorf, Colditz, Delitzsch, Eisenach, Flößberg, Grimma, Langewiesen/Dermbach, Meuselwitz, Oberweißbach, Schlieben und Taucha und in Polen in Skarzysko-Kamienna, Kielce und Tschenstochau.

In den Jahren 1943/1944 beschäftigte die HASAG 70.000 Personen, davon waren 44 % Ausländer, der Großteil Frauen. Der weitaus größte Teil dieser Ausländer waren Zwangsarbeiter, die unter sehr schlechten Bedingungen arbeiteten und deren Tod billigend in Kauf genommen wurde.

Nach dem Krieg lief in kleinem Umfang eine zivile Produktion an. Bis 1947 wurden alle Anlagen und Maschinen demontiert und die meisten Gebäude gesprengt, nur die Hauptverwaltung und die Lehrwerkstatt sind erhalten geblieben. 

Objektbeschreibung:

Das Gelände hat die Form eines ungleichseitigen Dreiecks und ist an der Torgauer Straße ca. einen Kilometer. Die südliche Begrenzung bildet die Permoserstraße mit etwa 700 Metern Länge. Die dritte Seite wird durch die Eisenbahnlinie Leipzig – Eilenburg begrenzt. Nördlich bis zur Leupoldstraße erstreckte sich das Nordwerk mit Entwicklungslabor, Schießständen und Zwangsarbeiterlagern.

Heute befindet sich auf dem Gelände u.a. auch die “Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig”: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig/ (zuletzt aufgerufen am 11.3.2021)

Quellen:

Literatur:

  • Haikal, Mustafa; Die Hugo Schneider Aktiengesellschaft (Hasag). In: UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle: Leipzig Permoserstraße. Zur Geschichte eines Industrie- und Wissenschaftsstandorts. Leipzig 2001.
  • Worm, Holger: Die Hugo Schneider A.-G. Leipzig. Kurzübersicht ihrer Entwicklungsgeschichte und Produkte. Fockendorf 2007. Online abrufbar
  • https://de.wikipedia.org/wiki/HASAG (zuletzt aufgerufen am 10.03.2021)
  • www.ROG-Film.de  (zuletzt aufgerufen am 10.03.2021)

Persönliche Dokumente und Informationen von:

Raik Alvermann, Michael Heyne, Oliver Modes, Holger Worm

Autoren: Roger Liesaus, Holger Worm

Datum: 05. März 2020




Vereinsabzeichenfabrik W. Helbing

Firmenname: Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing

Adresse: Birkenstraße 8

Orsteil: Lindenau

Industriezweig/Branche/Kategorie: Metallindustrie/ Metalldrückerei; Galvanik

Datierung: gegründet 1907

Ursprüngliche Nutzung:

  • 1915 Haarnadelfabrik C. Gellermann
  • 1918 Nährmittel-Fabrik Rudolf Ady
  • 1920 Rohproduktenhandlung von Kaufmann Samuel Markowitsch

Heutige Nutzung: Industriebrache/ begrünter Hinterhof

Bau- und Firmengeschichte:

Die Firma Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing wurde 1892 vom Kaufmann Siegfried Hellinger gegründet.

Die Firma zog 1930 in die Birkenstraße 8. Sie stellte Abzeichen und Medaillen für Vereine und andere Interessenten, außerdem Orden und Ehrenzeichen für das Militär her. Hauptproduktionsmittel waren Ausrüstungen für die Bearbeitung von Metallen, wie Stanzen; unterschiedlich große Balanciers waren vorhanden. Es gab eine zentrale Transmission zum Antrieb der Maschinen. Für die Weiterbearbeitung gab es eine Galvanisier- und eine Emaillier-Einrichtung. Ab einem unbekannten Zeitpunkt wurde auch Metallbesteck aus Aluminium und Neusilber in Lohnfertigung als Halbzeug hergestellt. D. h. im Auftrag eines anderen Unternehmens wurden Besteck-Rohlinge produziert. Auftraggeber war am Ende der Firmenexistenz der VEB Auer Besteck- und Silberwarenwerke (ABS).

Wahrscheinlich 1970 oder 1971 verstarb der Besitzer der Firma. Sein Erbe lebte in der Bundesrepublik und veranlasste die Auflösung der Firma. In dieser Zeit wurden die Maschinen verkauft und aus dem Produktionsgebäude entfernt. Eine besondere Maßnahme war der Abtransport des großen Balanciers. Es musste eine sehr große Öffnung in die Wand des Gebäudes gebrochen werden, um die Maschine zum Abtransport auf den Hof zu stellen. Bedauerlich war es, dass in der Zeit zwischen Betriebsende und Beginn der Demontage die einzigartige Sammlung aller jemals produzierten Abzeichen gestohlen wurde und seitdem verschollen ist. Der Erlös der Firmenauflösung wurde, wie zu der Zeit üblich, auf ein Sperrkonto eingezahlt. Auf dieses Konto hatte der westdeutsche Erbe eingeschränkten Zugriff.
Die weitere Nutzung des Gebäudes ist derzeit noch nicht erforscht.

Objektbeschreibung: Das Werkstattgebäude (Hofgebäude) ist abgerissen. Das Vorderhaus ist ein Wohnhaus, erbaut um 1895.

Quellen/Literatur/Links:

  • Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (1. Teil): Die Abzeichen aus der Zeit 1892 bis 1913. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin.(IMM). Nr. 94. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 1999
  • Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (Teil 2): Die Abzeichen aus der Zeit 1914 bis 1935. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 97. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2000
  • Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (Teil 3): Abzeichen aus der Zeit um 1900 bis 1964. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 105. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2002
  • Die Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing (Teil IV). In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 108. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2003
  • Leipziger Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing (Teil V). In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 110. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2003
  • www.lindenauerstadtteilverein.de/jüdisches-leben-in-lindenau

Autor: Frank Heyme

Datum: 19.02.2020




Dietzold-Werke

Titel des Objekts: Dietzold-Werke

Adresse: Franz-Flemming-Straße 9, 04179 Leipzig

Stadtteil: Leutzsch

Industriezweig/Branche/Kategorie: Metallverarbeitung, Metallwaren; Ateliers

Kurzcharakteristik: Das 1905 errichtete Fabrikgebäude diente zunächst für die Metallverarbeitung und zuletzt vom „VEB Maiswerk Zerbst“. Seit den 1990er Jahren stand das Gebäude leer, bis sich 2013 ein neuer Eigentümer fand, der das Areal für Ateliers und als Location umnutzt.

Datierung: 1915

Objektgröße: ca. 3.600 m²

Ursprüngliche Nutzung: Fabrik für Metallwaren

Heutige Nutzung: Ateliers

Bau- und Firmengeschichte: Im Auftrag des Unternehmers J. Arthur Dietzold wurde nach Plänen des Architekten Emil Franz Hänsel in der heutigen Franz-Flemming-Straße ein Fabrikgebäude errichtet. Zunächst hatte es nur vier Stockwerke und ein Flachdach, auf dem man dann einen Dachstuhl mit weiteren Räumen setzte. So entstand vermutlich dann auch der Giebel mit den großen DIETZOLD-Buchstaben. Hergestellt wurden unter anderem Nägel, Schrauben, Drähte, Springfedern und Kellerfenstergewebe.
Ab 1912 zog hier eine Kürschnerei ein, die Tierfelle zu Pelzbekleidung verarbeiteten. Darauf folgte die Produktion von Elektroschaltgeräten. Die Dietzold-Werke gehörten ab 1969 zum Mitteldeutschen Maiswerk und wurden 1974 eine Außenstelle des „VEB Maiswerk Zerbst“. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands schloss diese Fabrik ihre Tore und die Bausubstanz wurde sich selbst überlassen.
Im Juli 2010, um halb vier nachts, stand der Dachstuhl in Flammen. Die Feuerwehr ließ ihn kontrolliert abbrennen. Seitdem fehlt der Dachstuhl und der Giebel steht frei. 2013 dann, kauft ein Investor das ehemalige Fabrikgebäude und öffnet die Räume für Ateliers, die zwei Jahre später erstmals bezogen worden. Der neue Eigentümer saniert das Gebäude, erneuert die Sanitäranlagen, möchte aber den alten Charme der Fabrik behalten. Im Erdgeschoss plant er eine Galerie mit Restaurant und Freisitz. Der Dachstuhl soll teilweise mit Glas überdacht und für Veranstaltungen genutzt werden.

Objektbeschreibung: Das Fabrikgebäude besitzt eine Klinkerfassade mit abfallendem Putz, das zudem sanierungsbedürftig ist. Es befindet sich in einem Gewerbegebiet, zwischen der Eisenbahnstrecke Leipzig-Weißenfels und der Franz-Flemming-Straße, direkt gegenüber der Theater-Fabrik-Sachsen.

Quellen/Literatur/Links:
www.dietzoldwerke.de
LVZ Lost Places www.multimedia.lvz.de/dietzold#114

Autor/in: Dave Tarassow

Datum: 22.02.2018

Abbildungen: (Dave Tarassow, 05.09.2015.)




VDI GaraGe

Titel des Objekts: 
ab 1915 (ca.):   Landmaschinenfabrik Rudolf Sack
ab 1948:           VEB Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte (BBG)
seit 2001:         VDI GaraGe

Adresse: Karl-Heine-Straße 97, 04229 Leipzig
Ortsteil: Plagwitz

Industriezweig/Branche/Kategorie: Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen für die Bodenbearbeitung 

Datierung: um 1881; Fabrikgebäude um 1915 (laut Denkmalliste)

Objektgröße: ca. 1.600 m²

Denkmalstatus: Objekt-Dokumentations-Nr. 09264126

Ursprüngliche Nutzung: Fabrik für Bodenbearbeitungsgeräte / Landmaschinenfabrik

Heutige Nutzung: Jugend- und Technologiezentrum „VDI-GaraGe“

Foto: Dave Tarassow

 

Bau- und Firmengeschichte: Auf Empfehlung des Industriepioniers und Unternehmers Karl Heine gründete Rudolph Sack im Mai 1863 eine Maschinenfabrik in Plagwitz (1889 zu Leipzig eingemeindet). Zunächst in der Alten Straße angesiedelt, erwarb er 1881 mehrere Grundstücke in der Karl-Heine-Straße. In dieser Zeit wurde wohl auch auf dem heutigen Grundstück der Karl-Heine-Straße 99 ein Feuerwehrhaus für seine Fabriken errichtet, die sich entlang und beidseits der Karl-Heine-Straße befanden.

Am 1. Juli 1948 wurde die Firma in ein Volkseigentum (VEB) umgewandelt und erhielt den Namen VEB Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte (BBG).

1999 wurden viele noch vorhandene Fabriken abgerissen oder sich selbst überlassen. Das Gebäude stand jahrelang leer. 

Im Auftrag des Vereins Museums für Industrie und Arbeit Leipzig Plagwitz e.V. wurde das ehemalige Fabrikgebäude von Juni 2000 bis Juni 2001 zu einem Technologiecentrum für Jugendliche umgebaut. Es stellte sich heraus, dass das vorhandene Fundament nicht für die Zukunft ausreichte und dadurch umfangreiche statische Maßnahmen zu Grunde lagen. Zusätzliche Stützen in der Gründung waren erforderlich und ein neuer Kern entstand, in dem sich heute ein Nottreppenhaus, die Aufzüge und Toiletten befinden. Das Gebäude wurde komplett entkernt und umgebaut. Hier zu finden sind Untergeschoss, Erdgeschoss und drei Obergeschosse. In der Hausmitte entstand ein Lichthof, der zusätzlich zu den großen Fenstern die Räume mit Tageslicht flutet.

Im September 2000 gründete sich die „GaraGe – Technologicentrum für Jugendliche gGmbH“ als Betreibergesellschaft auf Initiative des Museums für Industrie und Arbeit Leipzig Plagwitz e.V. und des Vereines Deutscher Ingenieure e.V. (VDI). Der Bürgerverein entwarf bereits ab 1991 die Idee, das Konzept und die Arbeitsplattform für das erste Technologiecentrum für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Am 31. Juni 2001 war es dann soweit, die GaraGe wurde eröffnet. Der Name leitet sich davon ab, dass viele Erfinder in der GaraGe ihre Ideen entwickelten.

Erstmalig wurde hier auch eine „Porsche Schülerwerkstatt“ vom Autokonzern Porsche eingeweiht. Die “Porsche Erlebniswerkstatt” bietet Kurse rund um die Themen Automobilproduktion, Mobilität der Zukunft und Antriebskonzepte an.

Zum 31. Dezember 2012 wurde die VDI GmbH zu 100 % Eigentümer der GaraGe und heißt nun mehr „VDI – GaraGe“. Die GaraGe nutzt das Gebäude jedoch nicht komplett. Im Dachgeschoss (drittes Obergeschoss) waren zur Anfangszeit die Büroräume von Spreadshirt untergebracht. Als das Textilunternehmen in die Naumburger Straße/Gießerstraße umzog, standen die Räume eine Zeit leer, bis das Bildungsunternehmen indisoft in Leipzig eine Niederlassung eröffnete.

Foto: Dave Tarassow

 

Objektbeschreibung: Das ehemalige Feuerwehrhaus befindet sich zwischen der Karl-Heine-Straße mit dem Jahrtausendfeld und dem Kindergarten der International School Leipzig an der Weißenfelser Straße. Seitlich grüßen das Business Innovation Centre (BIC) und das Westwerk mit dem Karl-Heine-Kanal. Der Eingang ist über eine betonierte Rampe erreichbar. Und vor dem Gebäude, auf der Straßenseite, stehen große Buchstaben aus rostigem Stahl, die „GaraGe“ bilden. Unmittelbar vor dem Gebäude hält auch die Straßenbahnlinie 14.

Quellen/Literatur/Links:
ZM Management: www.zm-mangement.de, http://www.zm-management.de/autotext/tcj_bericht.asp?bURL=cont/referenzen.asp&bTxt=Abgeschlossene+Projekte&bGo=61
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenbearbeitungsgerätewerk_Leipzig
Denkmalkarte: https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/Gast/Denkmalkarte_Sachsen.aspx?Hinweis=false

VDI-GaraGe: www.g-a-r-a-g-e.com
Porsche Erlebniswerkstatt: https://www.porsche-leipzig.com/porsche-in-leipzig/gesellschaftliche-verantwortung/bildung-und-wissenschaft/vdi-garage

Autor/in: Dave Tarassow; Überarbeitung Corinna Klußmann

Datum: 22.02.2018; Überarbeitung: 12.08.2023

Abbildungen: (Dave Tarassow, 04.09.2012)




Werk 2

Titel des Objekts:
WERK 2 – Kulturfabrik Leipzig e. V.

Adresse:
Kochstraße 132, 04277 Leipzig

Ortsteil:
Connewitz

Datierung:
erste Erwähnung 1848 als Gasmesserfabrik

Objektgröße:
ca. 5500 m²

Ursprüngliche Nutzung:
Herstellung technischer Messgeräte

Heutige Nutzung:
kulturelle Veranstaltungen, Kreativwerkstätten, Vereine
Höhepunkte: (früher) Veranstaltungen beim Wave-Gotik-Treffen, alternativer Weihnachtsmarkt, Konzerte

Bau- und Firmengeschichte:
1848 als Gasmesserfabrik gegründet, Erweiterungen durch eine Eisengießerei
1886 Bau einer dreischiffigen Industriehalle (Halle A)
Erweiterungen durch Nebengebäude und eine kleine Halle (Halle D)

1942/43 Einrichtung als Zwangsarbeiterlager
1948 Verwaltung durch die Stadt Leipzig
1952 Angliederung als Betriebsteil („Werk 2“) an den VEB Werkstoffprüfmaschinen in der Südvorstadt

1990 Stilllegung der Produktion
bereits 1990 erste Ideen für eine kulturelle Nutzung
1992 Gründung des Leipziger Kulturzentrums Connewitzer Kreuz e.V., dem heutigen WERK 2 – Kulturfabrik Leipzig e.V. als größtes soziokulturelles Zentrum in Sachsen

Objektbeschreibung:
vorwiegend sanierte Klinkerbauten und Hallen zwischen einer mehrgeschossigen Wohnbebauung

Quellen/Literatur/Links:
eigene Kenntnisse
http://www.werk-2.de/verein/chronik/
https://de.wikipedia.org/wiki/Werk_2

Autor/in:
Helmut Sander

Datum:
13.02.2017

Abbildungen:
Michael Hartwich