Meiselbach

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früher: Fa. Aug. Meiselbach
DDR: Präzisions-Werkzeug- und Maschinenfabrik Leipzig-Lindenau
heute: aufgelassen 1997

Adresse: Roßmarktstraße, 30, 04177, Leipzig

Stadtteil: Leipzig Lindenau

Industriezweig/Branche/Kategorie: Metall / Elektronik – Maschinenbau

Datierung: Gründung vor dem Jahr 1897

Objektgröße:

Bau- und Firmengeschichte: Die Fa. Aug. Meiselbach, [damals in] Plagwitz bei Leipzig stellte zur Sächs.-Thüring. Industrie- und Gewerbeausstellung zu Leipzig vom 24. April bis zum 19. Oktober 1897 Waagen eigener Konstruktion vor. Um 1904 Umzug in das neu gebaute Fabrikationsgebäude Roßmarktstraße 30. Es entstand eine Werkzeugfabrik für Gewindeschneidkluppen mit ca. 80 Beschäftigten. Es wurden Schneidkluppen für Gas- und Whitworth-Gewinde hergestellt, die unter dem Namen Original-Meiselbach-Schneidkluppen, bzw. Original-Meiselbach-Gewindeschneidmaschinen bekannt waren und in allen Arten des Rohrleitungsbaues benutzt wurden.
Der Betrieb wurde Ende der 1950er Jahre enteignet. Im Januar 1960 firmierte er unter VEB (K) Werkzeugbau, Leipzig W 33, Roßmarktstraße 30, Verwalter: Otto Naue.
Im Jahr 1987 verlor die Firma ihre Selbständigkeit und wurde als VEB Getriebewerke Leipzig, Betriebsteil VI, Kluppenfertigung, 7033 Leipzig, Roßmarktstraße 30, weitergeführt. Der VEB Getriebewerke Leipzig gehörte zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Getriebe und Kupplungen (später: VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen in Magdeburg). Mit der Auflösung der volkseigenen Betriebe erfolgte die Aufgabe des Produktionsstandortes.

Objektbeschreibung: Nach der Schließung erfolgte eine Mitnutzung des Objektes als Lagerfläche durch die Fa. Folimat Leipzig, die ab August 1990 als Folimat GmbH firmierend, später Folimat & Berger GmbH, 7033 Leipzig, William-Zipperer-Straße 14.
Durch einen Brand im Jahre 1997 wurde das Dach der Werkhalle zerstört. Danach setzte der Verfall des Gebäudes ein. Die leerstehende Ruine wurde bis 1999 vom Bundesvermögensamt verwaltet und danach verkauft. Der neue Eigentümer hat das Vorderhaus saniert und das Hinterhaus abgerissen. Es ist eine Grünfläche entstanden.

Quellen/Literatur/Links:

  • https://www.lindenauerstadtteilverein.de/heimatkunde/haeuserliste/haus/2904/rossmarktstrasse-30.htm
  • Hauptstaatsarchiv Dresden, Rep. 11384 Landesregierung Sachsen, Ministerium für Wirtschaft, Nr.1831 (betr. 1946, Schriftwechsel des Aufgabengebietes Maschinenbau mit einzelnen Betrieben, u. a.Fa. Aug. Meiselbach Nachf.)
  • Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20843 VEB Getriebewerk Leipzig
  • Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwest- sachsens, Nr. 1869 (Aug. Meiselbach Nachfahre, Werkzeug- und Maschinenfabrik, Leipzig, 1945-1954)
  • Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20186 Bezirkssteuereinnahme Leipzig, Nr. 40 (Veranlagung der Firma Aug. Meiselbach Nachf. GmbH, Werkzeugfabrik, Leipzig, enthält u. a.: Gesellschaftsvertrag.- Bilanzen)
  • Staatsarchiv Leipzig, Bestand 21025 H. Neumeyer, Steuerprüfer in Leipzig, Nr. 42: Aufträge der Firma August Meiselbach Nachfolge, Leipzig
  • Amtliches Fernsprechbuch für den Reichspost- Direktionsbezirk Leipzig, 1936
  • Leipziger Industrie. Amtliches Firmen- und Bezugsquellen-Verzeichnis. Nach Unterlagen der Industrie- und Handelskammer Leipzig bearbeitet von Hans Rückert. Verkehrsamt der Stadt Leipzig 1946, 199 S.
  • Fernsprechbuch Bezirk Leipzig, Ausgabe 1987
  • Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
  • Ansicht eines “Original Meiselbach”-Gewindeschneiders aus dem VEB Werkzeugbau Leipzig W 33
  • Zeitschrift “Der Mechaniker” No. 14, 1897, S. 217
  • Adreß-Buch für Lindenau-Plagwitz und Neu-Schleußig 1885, 1887
  • Adreß-Buch für Lindenau 1889
  • Leipziger Adreßbuch, Bd. 1907, 1933, 1943, 1949, 1997

Autoren: Frank Heyme, Rainer Müller (Lindenauer Stadtteil Verein)

Datum: 04.03.2020

Abbildungen: