Weithas

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Titel des Objekts: Eisengroßhandlung und Eisenbau C. F. Weithas, C. F. Weithas Nachfolger GmbH/KG (als OHG für 1918 bezeugt); VVB Eisenkontor Land Sachsen; Betriebsteil der Kirow-Werke

Adresse/Stadtteil:

  • 04229 Leipzig, OT Plagwitz, Gemarkung Kleinzschocher
  • nicht erhalten: Produktions- und Lagerareale an der Karl-Heine-Straße, Eisenhandlungen Neumarkt, Schlossgasse, Nonnenmühlgasse, Wächterstraße
  • Gießerstraße 29, Flurstück 302/20
  • Markranstädter Straße 8a, b, Flurstück 302/19, 302/20
  • Markranstädter Straße 8, Flurstück 932

Industriezweig/Branche/Kategorie: Eisengroßhandel, Eisenbau

Datierung: Gründung der Fa. C. F. Weithas 1817; 1852 C. F. Weithas Nachf.; 1885 Lindenauer Standort, 1895 Plagwitzer Standort

Objektgröße: ca. 7.000 m² (Buhl)

Bau- und Firmengeschichte: In „genauester Bekanntschaft mit den besten Eisenwerken” seiner Vaterstadt Schleiz errichtete Carl Friedrich Weithas (gest. 1856) 1817 am Neumarkt 14 eine Eisenhandlung, die dort mit wechselnden Standorten lange Zeit betrieben wurde. Das Unternehmen war in den 1820er-Jahren an der Herstellung einer Druckerpresse beteiligt.
1848 errichtete Weithas eine Maschinenwollkämmerei auf dem 1840 von ihm erworbenen Rittergut Mühlbach bei Wurzen und war durch einen Gesellschaftervertrag 1851 an der Wollkämmerei Bernhard Trinius & Co. in Eutritzsch bei Leipzig beteiligt.
1852 übereignete er seine Eisenhandlung Heinrich Moritz Bering und Conrad Alfred Thieme, die seitdem mit C. F. Weithas Nachfolger zeichneten. Über letzteren blieb dieses Geschäft unter den Namen Stahl- u. Gusseisen-, Schwarz-, Zink- u. Glanzblechhdlg. bzw. Handlung mit Stahl und Gusseisen, Stabeisen, Blechen und Trägern, Neumarkt 9, in den Händen der Familie Thieme (Conrad Alfred jun., 1918- ca. 1948 Conrad Herbert; ab 1933 heißt die Fa. Thieme & Co.).
C.F. Thieme sen. (gest. 1906) errichtete Filialen in Dresden (Hering & Kretzschmar) und Chemnitz (M. Schmieder & Co.) und neue Geschäftshäuser in Leipzig: 1869 Neumarkt 18, 1875 Schlossgasse 7-9 und 1899, vor Abriss der letztgenannten Bauten, die Geschäftsräume Nonnenmühlgasse 12 und Wächterstraße 12-14.
Nach Adressbüchern der Stadt Leipzig befand sich die Eisenhandlung in den 1930er-Jahren in der West- bzw. Hindenburgstraße 15 (Fr.-Ebert-Straße), Standort der Thieme-Villa Thiemes sen.; nach einem undatierten Warenkatalog war dort das Handels- und bautechnische Büro untergebracht, ein weiteres Büro befand sich In der Nonnenmühlgasse 12, Lager und Eisenbau wurden in der Markranstädter Straße 8 unterhalten. Thieme sen. unterhielt, wie es im „Gedenkblatt” pathetisch heißt „freundschaftliche” Geschäftsbeziehungen zu den Firmen M. J. Caro & Sohn und Eduard Lindner in Breslau sowie Jacob Ravené Söhne & Co., die sich 1910, zusammen mit zahlreichen Filialfirmen, zu denen auch die Fa. Weithas gehörte, zur Deutscher Eisenhandel AG zusammenschlossen. Laut Handelsregister war diese AG 1922-1933 Kommaditistin (Geschäftsbeziehungen bis in die 1940 Jahre), Weithas Nachf. also KG, mehrere Kommanditistinnen sind im Handelsregister 1935 eingetragen.
Nach Adressbüchern ist ab 1885 eine Zweigniederlassung (Trägerlager) sowie eine Verzinkerei und ein Wellblechwalzwerk in Lindenau, Albertstraße (Karl-Heine-Straße) 19 belegt (auch Handelsregister), wodurch das Unternehmen einen Produktionsbereich erhielt. In der Folgezeit ist dieser Betrieb mehrfach erweitert worden: Albertstraße 62, 62 und 64, ab 1894 schließlich Karl-Heine-Straße 86-88, in Nachbarschaft u.a. zu Meier & Weichelt und Rudolph Sack.
Der Betrieb beschäftigte 1892 80 Arbeiter, u.a. auch in einer Abteilung für Eisenkonstruktionen, war mit einer Dampfmaschine ausgestattet und hatte einen Gleisanschluss der Plagwitz-Lindenauer Industriebahn (nach Koch: Stammgleis PIII), die das von Karl-Heine- bis Aurelienstraße reichende Areal durchzog. Nach Riedel arbeitete Wilhelm Frosch 1885, nach seiner Ausbildung in Chemnitz, bei C. F. Weithas Nachf., war dort mit dem Aufbau einer Eisenkonstruktionsabteilung und Verzinkerei mit Wellblechwalzwerk beauftragt und hatte dann eine zeitlang die Gesamtleitung inne.
1889 gründete er zusammen mit dem Kaufmann Wilhelm Grohmann die Fa. Grohmann & Frosch, die das gleiche Produktionsprogramm hatte und damit, neben anderen Unternehmen, offenbar direkter Konkurrent gewesen ist.
Nach Adressbüchern siedelte sich das Unternehmen ab 1895, mit dem Bezug von Lagern und einer sog. Eisenbaufabrik in Plagwitz an (in Adressbüchern ist stets die Gemarkung Kleinzschocher angegeben), hier Markranstädter Straße 8 (zugehörig: Gießerstraße 29), dann auch auf der anderen Straßenseite gegenüber gelegen Nr. 15 und 17, ab 1906 zudem Nr. 19. Damit reagierte das Unternehmen offenbar auf die ausgeschöpfte Flächenexpansion am Lindenauer Standort, der an die Fa. Rudolph Sack überging. Noch auf einer Karte der Westend-Baugesellschaft aus dem Jahr 1900 (Koch) und auf einem Bebauungsplan von 1909 (Riedel) ist das Gelände der heute überlieferten Unternehmensansiedlung mit Ausnahme einer Eckbebauung Gießer-/Markranstädter Straße unbebaut.
Das Unternehmen war durch seine Eisenbauabteilung in der Lage, die für verschiedene Zwecke benötigten Bauten in Eigenregie zu errichten, nahm aber auch die Arbeit verschiedener Baumeister und Architekten in Anspruch. Auf diese Weise entstand in Plagwitz ab 1895 im Laufe der Zeit ein Konglomerat von Bauten verschiedener Funktion, Größe und Bauart, die zum Teil verändert oder auch wieder abgerissen wurden und insgesamt weniger als 50% der Gesamtfläche einnahmen. Diesen Gebäudebestand hat Buhl unter Heranziehung der Bauakten in chronologischer Abfolge kurz beschrieben, Orientierung gebende Pläne fehlen (die überlieferten Bauten müssten auf Grundlage von Unterlagen im Bauaktenarchiv Leipzig einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden):
Eine erste, freitragende Wellblechhalle ist 1895/96 im hinteren Grundstücksteil, eine Werkstatt 1899/1900 Gießer-/Ecke Markranstädter Straße errichtet worden; die ursprüngliche, heute in der Halle liegende Außenwand der „Werkstatt” zeigt vermauerte kleinformatige Rundbogenfenster.
1905 folgte ein „Lokomobile-Schuppen” mit Schornstein, in den 1906 eine Elektrizitätsanlage eingebaut und eine Zeit lang betrieben wurde, weil das benachbarte Schumannsche Electrizitätswerk (Gießerstraße 27 / Naumburger Straße, heute Spreadshirt) seine Stromlieferung eingestellt hatte.
1910-12 wurde an der Gießerstraße 29 eine Montagehalle mit repräsentativer Fassade errichtet, die vielmals abgebildet und gewürdigt wurde. 1912/13 folgte ein Gebäude zur Unterbringung von in der Fabrik tätigen Meistern und Gesellen, 1928 eine Wellblechbaracke für Arbeiter und ein Arbeiterwohlfahrtsgebäude. Die Unternehmensverwaltung befand sich in einem bereits vorhandenem (?), ca. 1890 errichteten Bau mit Klinkerfassade an der Markranstädter Straße 8 (heute Egenberger-Lebensmittel); das Grundstück war 1918 in das Eigentum der Firma übergegangen. Dieses Bürogebäude wurde im Zusammenhang mit der teilweise überdachten Verlängerung der Montagehalle durch einen Hallenanbau (4.700m²) mit Kranbahn 1936 (heute Jump-House) umgestaltet. Zudem ist 1944 auf diesem rückwärtigen Firmenareal ein Lohnbürobau errichtet worden.
Der Plagwitzer Betrieb konnte zwei Gleisanschlüsse an den Plagwitzer Bahnhof nutzen (Stammgleis PXII, Anschluss 33 und PVII/A 38), ein Gleisstück ist in der Hofeinfahrt (Gießerstraße) erhalten geblieben; in den 1930er-Jahren verfügte das Unternehmen vor Ort über fünf Krananlagen.


Das Unternehmen C. F. Weithas Nachf. war ein traditionsreiches Leipziger Familienunternehmen, das bis ca. 1930 gewachsen zu sein scheint und nicht zuletzt durch C. A. Thieme, der u.a. Präsident der IHK gewesen ist, eine beachtliche Bedeutung im mitteldeutschen Eisenhandel erlangte.
Die Herkunft der Familie Thieme ist bereits im „Gedenkblatt” skizziert worden; C. A. Thieme ist als Kunstsammler bereits Gegenstand von Nachforschungen geworden, ein anderes Familienmitglied, Ulrich Thieme, war Begründer des überaus bedeutenden Künstlerlexikons; erneute familiengeschichtliche Forschungen erscheinen lohnend. Ein Katalog der durch das Unternehmen ausgeführten Bauten und Anlagen fehlt bislang. So hat die Fa. z.B. in Lindenau Gleisbauten für Meier & Weichelt und 1922 eine 600 Meter lange und 30 Meter hohe Förderbrücke für die Gewerkschaft Morgenstern in Zwickau errichtet. Zum Warensortiment haben auch Bausätze, wie Blech-Garagen gehört.
Der Krieg hatte auch Folgen für die Fa. Weithas: Das Betriebsarchiv ist größtenteils vernichtet worden, und eine Karte von 1946 dokumentiert Kriegseinwirkungen. Demnach ist das bebaute Gelände an der Karl-Heine-Straße wie auch an der Gießerstraße 29/Markranstädter Straße 8 nur teilweise im Mitleidenschaft gezogen worden; die Bebauung der Grundstücke in der Schloss- und Nonnenmühlgasse, Wächter- Fr.-Ebert- und Markranstädter Straße 15 und 17 ist nicht erhalten geblieben, das gleiche gilt für die Standorte am Neumarkt. Das Lindenauer Areal ist heute eine Brache.
1946 ging der Anteil der Deutschen Eisenhandels AG an der Fa. Weithas in Volkseigentum über. Der letzte Adressbucheintrag für die Eisengroßhandlung Weithas Nachf. (Markranstädter Straße 8) datiert 1948. 1948 bis ca. 1950 ist C. F. Weithas Nachf. in den VVB Eisenkontor Leipzig, Land Sachsen, übergegangen. Das Unternehmen beschäftigte ca. 1947/48 im Handel und im Stahlbau insgesamt 100-115 Personen. Mit dem Ende der Geschäftsbeziehungen zu Stahllieferanten in den westlichen Besatzungszonen ist der Großhandel in der SBZ über die Deutsche Handelszentrale Metallurgie abgewickelt worden, die an einer Werkhalle (1919) der ehm. Stahlwerke Röchling-Buderus (Sächsische Edelstahl Härtereien; Schomburgkstraße 1) inschriftlich noch bezeugt ist. Nach 1950 wurde das bebaute Gelände, wie benachbarte Grundstücke Gießer- und Naumburger Straße dem VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow (im Kombinat TAKRAF) inkorporiert. 1950/51 sind im Auftrag des VVB ABUS/Leipziger Stahlbau und Verzinkerei, Werk III für das Gelände Markranstädter Straße 17 Umbauten bestehender Materialschuppen zu einem Speiseraum, in Nr. 8 eines Teils eines Materiallagers zu Unterrichtsräumen/Lehrwerkstatt projektiert worden; gleichzeitig auch ein Neubau von Räumen, die die an der Gießerstraße gelegene Halle auf deren Nordseite flankieren, der aber nicht zur Ausführung gekommen ist. – Nach 1990 gelangte der Betrieb und mit ihm weitere große Plagwitzer Areale über die Treuhand-Anstalt in den Besitz des Investors Manfred Rübesam.

Heutige Nutzung: Bauliche Schäden an der Montagehalle wurden 1997 behoben, weitere Sanierungsarbeiten erfolgten nach 2008. Nach verschiedenen Nutzungen wird die Hallenerweiterung nach Sanierung und Umbau seit 2017 als Jump-House genutzt (im Besitz der CG-Gruppe). Der derzeitige Besitzer der an der Gießerstraße gelegenen Halle nutzt das rückwärtige Areal als Lager und KfZ-Werkstatt, der vordere Hallenteil ist an den Mütterzentrum e.V. vermietet, der dort seit Juni 2016 unter dem Namen Restlos ein kreatives Upcycling-Projekt betreibt.

Objektbeschreibung (Bauten an Gießer- und Markranstädter Straße): Besondere Aufmerksamkeit hat vor allem die repräsentative Fassade der Montagehalle an der Gießerstraße erfahren. Charakteristisch sind zum einen die massive Ziegelbauweise, die symmetrische Gliederung, die das Fassadenzentrum artikulierenden großflächigen rundbogigen Fenster (das mittlere ist in seiner Größe hervorgehoben) mit gusseiserner Vergitterung und kleinteiliger Verglasung (die zu öffnenden schmiedeeisernen (?) Fenstereinbauten und die entsprechende Mechanik sind funktionstüchtig erhalten), zum anderen der geschwungene Giebel mit kreisrunder Öffnung zur Hallenbelüftung (original?) und dem Namenszug der Firma, ferner die sparsame Verwendung von Werkstein und Ziegeln als Dekorelemente. Der an den Bautyp einer Basilika erinnernde Aufbau der Halle und die funktionale Differenzierung der Räume werden im Außenbau formal nachvollziehbar: das „Mittelschiff” (Montagehalle; zentrale Fenstergruppe) besteht hier aus im Schnitt spitzwinkligem Oberlicht mit an anschließenden flachgeneigten Pultdächern und „Obergaden” (Fenster nur auf der Südseite, vermauert) und niedrigeren Seitenschiffen (Werkstatträume). In dieser Eigenart liegt auch die konservative Außenwirkung dieses mit modernen Materialien und Baustoffen errichteten Bauwerks. Die südlich vorgelagerten Baulichkeiten wurden, zusammen mit ursprünglichen Werkstatt Ecke Markranstädter Straße, durch Überdachungen einbezogen. Auf der Hallennordseite könnte ebenfalls ein dem Seitenschiff vorgelagerter Bautrakt bestanden haben.
Die heutige Baugestalt der Fassade zeigt hier eine Aufmauerung und ein offenbar nachträglich eingerichtetes Tor, die die Symmetrie der Fassade zerstören; diese Veränderung stand vielleicht im Zusammenhang mit einer anschlusslos erhaltenen Gebäudebrücke. Im Inneren der Halle sind die genieteten Eisenkonstruktionen vor den Mittelschiffswänden und Kranfahrt mit Kran (aus jüngerer Zeit) erhalten geblieben. Boden und Gleise für eine weitere Kranfahrt (?) sind nach Auskunft heutiger Nutzer 2016 unter einem Estrichauftrag verschwunden. Die Ostwand der Halle war bis zum Bau einer unmittelbar anschließenden zweiten Halle die rückwärtige Außenwand, der eine untergeordnete repräsentative Funktion zukam und die in einigen Details mit der Westfassade übereinstimmt. Sie ist im Zuge der Hallenerweiterung der 1930er-Jahre verbreitert und erhöht, auch später mehrfach verändert worden (alle Öffnungen sind heute vermauert) und als Westwand des Jump-House erhalten geblieben. Im Bereich des Mittelschiffes flankierten zwei rundbogige Fenster eine größere Öffnung (Hallentor?). Der dreieckige Giebel darüber ist mit einem runden größerem und zwei weiteren kleineren Rundfenstern (mit guss- bzw. schmiedeeiserner Gliederung) ausgestattet. Die östlichen Seitenschiffswände enthielten wie in der Westwand je zwei rundbogige Öffnungen (Türen?). Die Schlusssteine der rundbogigen Öffnungen bestehen wie das Gesims des Mittelschiffgiebels aus Werkstein. Dem Giebel schließen Pultdächer mit geringer Neigung an, die im Außenbau hinter einer gerade geführten Aufmauerung liegen. Der obere Abschluss der Seitenschiffe war, wie der Befund der Fassadensüdseite (Jump-House) zeigt, durch zwei Aufstufungen charakterisiert, das Traufgesims (?) besteht hier aus zwei Faszien, Werkstein wurde nicht verwendet. Stützen und Bedachung des Hallenanbaus scheinen original erhalten zu sein, lediglich die äußere Verkleidung und Verglasung der Oberlichter sind im Zusammenhang mit Einrichtung der gegenwärtigen Nutzung erneuert worden. Die zweischiffigen, mit spitzwinkligen Oberlichtern ausgestattete Halle folgt nicht der Mittelachse der älteren Halle.
Die Außenwände der der Halle seitlich vorgelagerten Gebäudetrakte sowie die Gebäudebrücke sind hingegen als Eisenkonstruktion mit Ziegelausfachung und hauptsächlich gusseisernen Fenstern in modularer Bauweise errichtet worden. Das Ziegelmauerwerk des gesamten Traktes entlang der Markranstädter Straße (Nr. 8 einbeziehend und bis an Nr. 6 heranreichend) ist mit Ausnahme einiger oberer Partien erneuert worden.

Quellen/Literatur/Links; Nachweise:

  • Quellen:
  • www.bundesarchiv.de : Weithas, C.F. KG, Nachfolger, Leipzig: Bd. 2, Archivaliensignatur: BArch, R 8135/3580 (enth.: Jahresabschluss zum 31. Dez. 1933)
  • Amtsgericht Leipzig, Handelsregister-Nr. HRB 21491 (Online-HR-Nr.: C-3295259), C. F. Weithas Nachfolger GmbH, Online-Handelsregisterauszug: https://www.online-handelsregister.de/handelsregisterauszug/ , abgerufen 20.3.2019: Löschung des Handelsregisters wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen vom 12.08.2010 (sic).
  • Sächsisches Staatsarchiv Leipzig: kein Firmenschriftgutbestand, Unterlagen zum Unternehmen seit 1862, u.a.: Reg. fol. 6267 (1858 Niederlassung Lindenau, Register mit Eingemeindungs Lindenaus 1902 geschlossen, Akten 1950 vernichtet). 2. Reg. fol. 112 1862-1938 (1933 Thieme & Co.; ab 1938 HRA 172). 3. Akte 0886, enth. u.a.: Inventarisierung 1945, Bemühungen C. H. Thiemes (Fachberater Kreis-IHK Nordwestsachsen) um erneuten Geschäftssaufbau, VVB Eisenkontor Land Sachsen 1948, Auszüge HR: 1946 Volkseigentum, Eintrag hinsichtlich Firmenlöschung am 27. 5. 1949 in Folge des Ersuchens der Landesreg. Sachsen gestrichen, Firmenmitteilung über kriegsbedingten Verlust des Betriebsarchivs. 4. Akte 1843, Mappe 5: Unternehmensprofil 1940er Jahre. 5. Akte 0501 Vermessungsunterlagen, Lagepläne, Neubauentwurf für Markranstädter Str. 8 und 17, 1950/51. 6. Akte 562 juristische Auseinandersetzung Fa. Weithas gegen ihren ehem. Leiter der Bauabt. Max Prüstel wegen Tantiemenrückzahlung. 7. Akten 227, 228 enth. weniges Katalogmaterial der Fa. Weithas.
  • Das ‚Leipziger Adreß-Buch unter Benutzung amtlicher Quellen‘, mit einem ‚Verzeichnis der Einwohner der angeschlossenen Vororte…‘ und einem Handelsregister ist ab 1830 erschienen und verzeichnet Personen ab 1846, regelmäßig ab 1854 (s. www.sachsendigital.de).
  • Christoph Kaufmann, Wolfgang G. Schröter, Der gläserene Schatz. Leipzig in Fotografien aus dem Atelier Hermann Walter, o.J. [2002], S. 39, 76 (Schloßgasse 7-9)
  • Bauacten des Rathes der Stadt Leipzig im Bauaktenarchiv des Bauordnungsamtes der Stadt Leipzig ab 1895 (zit. Buhl).
  • div., von Fa. ausgestellte Rechnungen: online (1902, 1941)
  • Firmenschrift, C[hristian] Hoffmann’s Buchdrucker-Presse von Gußeisen. Mit 1 Kupf.-Taf. Beschrieben von C[hristian] Hoffmann u. C. F. Weithas, Unternehmern des Baues dieser Pressen: [S.l.] : [s.n.], Leipzig (Druck): J. B. Hirschfeld, 1826, 10 S.
  • dass., Gedenkblatt zur Erinnerung an die 100-jährige Wiederkehr des Gründungstages der Firma “C. F. Weithas” 1817 – 1917, Leipzig: Edelmann, 1917, 3 S. (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Bibliothek)
  • dass. , Angebotskatalog C. F. W [C. F. Weithas Nachfolger], Eisengroßhandlung – Eisenbaufabrik, Ausgabe 1929 (20.3.19 antiquarisch nachgewiesen)
  • dass., ohne Ort u. Jahr, Abb. S. 87: Förderbrücke Zwickau
  • dass., Angebotskatalog, Lagerverzeichnisse / Profil-Zeichnungen / Gewichtstafeln – Ausgabe 1913, mit Filialen: Hering & Kretzschmar, Dresden; M. Schmieder & Co., Chemnitz. (20.3.19 antiquarisch nachgewiesen)
  • dass., [Erzeugnisliste Eisen und Bleche], C F Weithas, [ca. 1925] (20.3.19 antiquarisch nachgewiesen)
  • Dokumentationen:
  • Landesamt für Denkmalpflege, Dresden: Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen –Denkmaldokument Obj.-Dok.-Nr. 09264074 (Gießerstr. 29 und Markranstädter Str. 8b), 09299011 (Markranstädter Str. 8), 09262777 (Plagwitz-Lindenauer Industriebahn); abgerufen 19. 3. 19 (Stand vom 18. 3. 2019)
  • Liste der Gleisanschlüsse des Bahnhofes, Wikipediaeintrag vom 13. 2. 2018 (abgerufen 3/2018)
  • Foto Gießerstr. 29 (undatiert, ca. 2000er Jahre): https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ abgerufen 20.3.19
  • SED, Kreis Leipzig (Hg.), Leipzig gestern – heute – morgen. Ein Atlas, 1946, S. 6f., 8f. (Kriegsschäden dokumentierende Karte); entspricht Riedel, S. 156f. (Ausschnitt)
  • Straßenverzeichnis mit Erläuterungen der Straßennamen (pdf): https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/unsere-stadt/gebietsgliederung-und-strassennamen/strassennamen/
  • Sekundärliteratur:
  • Alfred Thieme, Wikipedia vom 5.8.18, abgerufen 20.3.19. Zum ihm auch Gedenkblatt a.O.
  • Lindenauer Standort: Leipzig und seine Bauten. Zur 10. Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Leipzig …, hg. von der Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure: Leipzig : Gebhardt: 1892, S. 755, 756 (Plan), Beilage: Karte. Riedel a.O. S. 243 (Karte von 1885)
  • Theodor Koch, 1888 – 1938. Leipziger Westend Baugesellschaft Leipzig. Zur 5o. Wiederkehr ihres Gründungstages: Leipzig [-Lindenau, Lützner Str. 164]: Leipziger Westend-Baugesellschaft: 1938, Karte (1900, aktualisiert): ‚Bahnhöfe und Industriegleise‘ (= Riedel S. 86f.)
  • Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II, bearb. von Heinrich Magirius et al., 1998, S. 601 (Gießerstr. 29)
  • Peter Guth, Ulrich Heß, Ulrich Krüger, Industriearchitektur in Leipzig. Fotografien v. Hans-Christian Schink, 1998, S. 66f., Abb. 13 (zwischen 1992 und 1997)
  • Julia Susann Buhl, Studie zur Industriearchitektur in Leipzig Plagwitz 1870-1914 am Beispiel ausgewählter Bauten, Diss. TU Berlin, 2003. URL: http://edocs.tu-berlin.de/diss/2003/buhl_susann.pdf (kostenfrei zugänglich; abgerufen 5/2018), S. 89, 99, 132f., 242-246, Abb. 86 (benachbartes Firmengelände Fa. Törpsch ca. 1913), Abb. 87 (Schnitt und Aufriß der Werkhalle an der Gießerstr.), Abb. 143 (Entwurfszeichnungen für dieses Bauwerk), Abb. 87/144 (Schnitt), Abb. 248 (Foto 2001)
  • Plagwitz. Eine historische und städtebauliche Studie, Pro Leipzig: Leipzig, 2008, Abb. S. 62 (2008)
  • Horst Riedel, Plagwitz. Ein Leipziger Stadtteillexikon, Pro Leipzig, 2017, 268 und 70 (Architekt), 71 (zu Wilhelm Frosch), 115 (‚Jump-House‘), 242f. (Karte, 1885), 272 (Karte, 1909)
  • Sebastian Ringel, Wie Leipzigs Innenstadt verschwunden ist. 150 verlorene Bauten aus 150 Jahren, Selbstverlag, 2018
  • Sabine Schneller, Hildtrud Ebert, Die Geschichte der Unternehmen der Kranunion. Hg. Kranunion GmbH & Co. KG., Leipzig, 2013, S. 148f.: die Karte zeigt u.a. die Expansion der Firmen Unruh & Liebig und Grohmann & Frosch, die später in den Kirow-Werken aufgingen, was mit weiteren Inkorporierungen einherging, s. auch S. 174ff.
  • Ausstellung ‚Betriebe an den Anschlußgleisen im Leipziger Westen‘ der Fa. Otto Stempel & Druck (Markranstädter Str. 6) anläßlicher der 6. Tage der Industriekultur Leipzig
  • Wolfgang Hocquél (Kulturstiftung Leipzig), Fenster in Leipziger Industriebauten im Stadtteil Plagwitz, in: Dr. Ivo-Andreas Piotrowicz (Red.), PaX-Classic-Fachtagung ‚Fenster im Baudenkmal‘ zur Denkmal[messe] 2008, Tagungsbeiträge vom 21. und 22. November 2008, Berlin: Lukas-Verl.: 2010, S. 81ff., bes. 87 mit Abb. 15, 16

Autor: Richard Brüx

Datum: 27.08.2019

Abbildungen: Richard Brüx, April 2019 – von Nord nach Süd aufeinanderfolgende Baulichkeiten an Gießer- und Markranstädter Straße, von Westen aus fotografiert:

  1. Gebäudebrücke zwischen Gießerstraße 27 und 29
  2. Hallenfassade, nördlicher Teil
  3. Hallenfassade, zentraler und südlicher Teil, südlich anschließende Baulichkeiten
  4. Blick auf Bauensemble Gießer-/Markranstädter Straße, rechts im Hintergrund die Hallenerweiterung (Jump-House)
  5. Halleninneres, nach Westen
  6. Halleninneres, nach Osten
  7. Halleninneres nach Westen, Zustand 2016, nach Einbringung von Estrich
  8. Ostseite, Außenwand vor der Hallenerweiterung (heute Jump-House), Mitte und nördlicher Teil
  9. Ostseite, Außenwand vor der Hallenerweiterung (heute Jump-House), südlicher Teil
  10. Hallenerweiterung nach Westen