Gasometer Nord

Gasometer Nord
Zentrum – Nord

Roscherstraße 10
04105 Leipzig

Kurzcharakteristik:
Der Gasometer Nord, ein kreisrunder Ziegelbau, war und ist ein stadtbildprägendes Bauwerk der Industriekultur der Gründerzeit. Er besticht insbesondere durch seine auffällig gestaltete Außenfassade.

Datierung:
1882-1890

Nutzung (ursprünglich)/Industriezweig/Branche:
Der Gasometer war Bestandteil des städtischen Gaswerkes 1 Leipzig und hatte die Aufgabe, das produzierte Gas zu speichern (Zwischenlagerung) und entsprechend des aktuellen Bedarfs in das Gasnetz einzuspeisen. Er war damit ein unverzichtbarer Bestandteil einer modernen städtischen Gasversorgung.

Bau- und Firmengeschichte:
Der Gasometer wurde im Auftrag des städtischen Gaswerkes 1 um 1890 unter Leitung des damals führenden Gasfachmannes Georg Wunder (1836 – 1927) erbaut. Er befindet sich auf dem Gelände eines bereits 1838 errichteten Gaswerkes im Bereich Roscher-/Eutritzscher Straße.
Die gesamte Gasproduktion an diesem Standort wurde bereits 1929 wieder eingestellt und die Anlagen bis auf technologisch notwendige Komponenten demontiert.
Im Anschluß daran wurde auf dieser Fläche das städtische Elektrizitäts- und Fernheizwerk Nord errichtet. Der Gasometer blieb erhalten und ist heute ein technisches Denkmal.
Die Versorgung der Stadt Leipzig mit Gas übernahm ab 1929 das Groß-Gaswerk Connewitz (Stilllegung 1977, heute Standort des Asisi-Panometers)
Das gesamte Betriebsgelände gehört heute der Stadtwerke Leipzig GmbH.

Charakterisierung:
Die Bezeichnung “Gasometer” beinhaltet das gesamte Bauwerk inklusive aller technischen Anlagen. Im Detail besteht er aus dem Bauwerk „Außenhülle“ und der sich im inneren befindlichen “Speichereinrichtung”.
Die Außenhülle ist der in Mauerwerk errichtete Rundbau, welcher mit einer gelben Klinkerverkleidung versehen ist.
Der Dachbereich ist mit einer sog. “Schwendler- Kuppel” abgeschlossen.
Die “Speichereinrichtung” im Inneren war ein sog. Glockengasbehälter einschließlich einer Vielzahl technischer Anlagekomponenten.
Dacheindeckung sowie Fenster, Türen und technische Anlagen sind nicht mehr vorhanden. Der Gasometer ist somit Witterung und Verfall ausgesetzt.
Von Seiten der Stadtwerke wurde 2001-2003 eine Altlastensanierung durchgeführt.

Objektgröße:
Das gesamte Bauwerk hat einen Durchmesser von ca. 60 Meter, ist ohne Kuppel ca. 28 Meter hoch und hat einen Rauminhalt von ca. 41 000 Kubikmetern.

Quellen und Literatur:
www.gaswerk augsburg.de
www.leipzig-lexikon.de
Broschüre “150 Jahre Gasverorgung in Leipzig”, VEB Energiekombinat Leipzig, 1985

Autor/in:
Peter Rosenbusch